09. Nov 2022
Eine Sache haben Normalbürger und gutbetuchte Gourmets schonmal gemein: Die Gans kommt bei vielen wohl nicht auf den Weihnachtsteller. "Ich zahle mittlerweile 21 Euro für ein Kilo deutsche Gans, eine Verdopplung seit dem Vorjahr", beschreibt Marcus Blonkowski (36) die Marktlage.
Eine Sache haben Normalbürger und gutbetuchte Gourmets schonmal gemein: Die Gans kommt bei vielen wohl nicht auf den Weihnachtsteller. "Ich zahle mittlerweile 21 Euro für ein Kilo deutsche Gans, eine Verdopplung seit dem Vorjahr", beschreibt Marcus Blonkowski (36) die Marktlage.
Der Geschäftsführer vom Dresdner Genuss-Atelier hat beschlossen, den Vogel von der Karte zu nehmen.
Doch nicht nur das fehlende Federvieh treibt den Mitarbeitern des Sterne-Restaurants die Schweißperlen unter die Kochmütze. "Wir mussten die Menüpreise um 2 bis 3 Euro anheben, alleine schon wegen der Energiekosten." Angesichts von Preisen ab 59 Euro für ein 4-Gänge Menü erscheint das noch moderat. Jedoch:" Den Großteil meiner Gäste trifft die Krise hart, ich kann nicht alle Kosten weitergeben."
Auch Gerd Kastenmeier (53) muss jeden Tag rechnen. Der gebürtige Bayer führt das Kastenmeiers in der Dresdner Altstadt. 1,50 Euro schlug er bisher für Hauptgerichte wie das Lachsfilet mit Champagner-Krautkruste oder Chefs-Teller mit Trüffelrisotto drauf. "Um am Ende nicht im Regen zu stehen, kalkulieren wir die Speisekarte alle zwei Wochen neu."
"Wir wollen verbindlich sein", ist hingegen in Leipzigs "Stadtpfeiffer" die Losung der Stunde. Chef Detlef Schlegel (58): Deshalb versuchen wir die Preise zu halten. Es geht mir um das Miteinander." Und auch beim Gefieder lässt sich der selbstbewusste Unternehmer nicht rupfen. Zum Martinstag wird es das traditionelle 6-Gänge-Menü mit Gans wieder geben - für 255 Euro.
"Gutes Handwerk hat seinen Preis. Diese Tradition lassen wir uns nicht nehmen."